Die Wahl zwischen einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und einer Unternehmergesellschaft (UG) ist eine wichtige Entscheidung für Gründer. Beide Rechtsformen bieten Vor- und Nachteile, die es sorgfältig abzuwägen gilt.
Stammkapital und Gründung
Der Hauptunterschied zwischen GmbH und UG liegt im erforderlichen Stammkapital:
- GmbH: Benötigt ein Mindestkapital von 25.000 Euro, wovon mindestens die Hälfte bei Gründung eingezahlt werden muss12.
- UG: Kann theoretisch mit nur 1 Euro gegründet werden, wobei in der Praxis ein höherer Betrag empfohlen wird, um eine Unterkapitalisierung zu vermeiden19.
Die Gründung einer GmbH erfordert mehr Formalitäten, einschließlich notarieller Beurkundung, während der Prozess bei der UG etwas vereinfacht ist
4.
Haftung und Reputation
Beide Rechtsformen bieten eine Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen. Allerdings gibt es einige Unterschiede:
- Die GmbH genießt allgemein ein höheres Ansehen und wird als stabiler wahrgenommen9.
- Die UG muss den Zusatz „haftungsbeschränkt“ im Firmennamen führen, was die Reputation beeinflussen kann6.
Finanzielle Aspekte
Ein wichtiger Unterschied betrifft die Gewinnverwendung:
- UG: Muss 25% des Jahresüberschusses als Rücklage bilden, bis ein Stammkapital von 25.000 Euro erreicht ist27.
- GmbH: Keine gesetzliche Rücklagenpflicht, Gewinne können vollständig ausgeschüttet werden7.
Umwandlung und Flexibilität
Die UG bietet die Möglichkeit, sich mit wachsendem Kapital in eine GmbH umzuwandeln:
- Sobald das Stammkapital 25.000 Euro erreicht, kann die UG in eine GmbH umgewandelt werden5.
- Dies ermöglicht einen flexiblen Start mit geringem Kapital und spätere Anpassung an den Unternehmenserfolg6.
Steuerliche Aspekte
In steuerlicher Hinsicht werden beide Rechtsformen ähnlich behandelt:
- Sowohl GmbH als auch UG unterliegen der Körperschaftssteuer10.
- Die GmbH kann jedoch aufgrund ihrer Größe und Struktur oft mehr steuerliche Vorteile nutzen.
Fazit
Die Wahl zwischen GmbH und UG hängt von individuellen Faktoren ab:
- GmbH: Geeignet für Unternehmer mit ausreichendem Startkapital und dem Wunsch nach hoher Reputation.
- UG: Ideal für Gründer mit begrenztem Kapital, die flexibel starten und später wachsen möchten.
Beide Rechtsformen bieten Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden sollten, um die beste Entscheidung für das eigene Unternehmen zu treffen.