Mediation im Erbrecht

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Wege aus dem Erbstreit: Mediation als Lösung

Nach dem Tod eines Angehörigen kommt es nicht selten zu intensiven Familienstreitigkeiten, die im schlimmsten Fall zum endgültigen Bruch mit den Liebsten führen können. Sobald Geld und Besitztümer mit ins Spiel gebracht werden, hört bekanntlich die Freundschaft auf. 

Solche Konflikte sind für alle Parteien stressig und emotional belastend. Oft schaffen es die Angehörigen nicht selbst, eine zufriedenstellende Lösung für alle zu finden und die Fronten verhärten sich noch mehr. 

Lassen sich solche Konflikte nicht von den beteiligten Parteien nicht selbst lösen, so vertrauen viele auf die Konfliktlösung mit Hilfe einer Mediation. 

Ein Mediator vermittelt zwischen den streitenden Parteien

Dabei handelt es nicht um eine esoterische Entspannungstechnik und auch nicht um buddhistische Zeremonien. Ein Mediator fungiert als Vermittler zwischen zwei oder mehreren streitenden Parteien und unterstützt sie dabei, eine friedliche Konfliktlösung zu erzielen. Bei einer Mediation kommen auf die Erben außerdem keinerlei Anwalts- oder Gerichtskosten zu. 

Ein Mediator wird meist dann eingeschaltet, wenn die Auseinandersetzung bereits auf einem sehr emotionalen Level angekommen ist und keine der beteiligten Parteien dazu bereit ist, auf die andere Seite zuzugehen. Ein Mediator greift die häufig festgefahrene Situation erneut im Kern auf und vermittelt zwischen allen Beteiligten, ohne für eine Seite Partei zu ergreifen. Die Aufgabe des Mediators ist es allerdings nicht, für eine Seite zu entscheiden – vielmehr sollen die Beteiligten dabei unterstützt werden, selber eine Einigung zu erarbeiten. 

Alle Involvierten Personen müssen einer Mediation zustimmen

Ein Mediator kann nur dann gewinnbringend arbeiten, wenn alle Beteiligten daran interessiert sind, eine erwachsene und zufriedenstellende Lösung des Streits zu finden. Die Mediation ist ein freiwilliges Verfahren und hat nichts mit einem Anwalt, dem Gericht oder einem Notar zu tun. Es geht in erster Linie darum, eine weitere Eskalation zu verhindern und eine einvernehmliche Lösung zu finden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Mediation ist es, dass alle Beteiligten einer Mediation zustimmen und mit ihren Spielregeln einverstanden sind. 

Was macht der Mediator konkret? 

Ein Mediator kann als Moderator bezeichnet werden, der durch das Gespräch führt und gezielt nach dem Interessenkern der Beteiligten sucht. Mediationen laufen dabei streng vertraulich ab. Die Beteiligten sollen sich sicher und verstanden fühlen und dazu ermutigt werden, frei zu reden. Nichts von dem Gesagten darf vor Gericht in irgendeiner Form verwendet werden und ebenso tritt der Mediator in einem Prozess nicht als Zeuge auf und gibt außerdem keinerlei rechtliche Ratschläge. 

Eine Mediation kann allerdings auch präventiv eingesetzt werden. So können Wünsche und Bedürfnisse der Angehörigen und des Erblassers im Vorhinein berücksichtigt und aufgeschrieben werden. So können Erbstreits im Ernstfall vermieden werden. 

Welche Vorteile bietet eine Mediation?

Gegenüber anderen Möglichkeiten der Konfliktregelung bietet die Mediation zahlreiche Vorteile. So ist den Beteiligten ein selbstbestimmtes Verfahren gegeben, indem Entscheidungen selber getroffen werden. Jeder kann seine eigenen Wünsche äußern, es wird zugehört und nach einer optimalen Lösung gesucht. In einer Mediation wird außerdem eine Win-Win-Lösung angestrebt, aus der keiner einen Nachteil zieht und niemand als Verlierer hervorgeht. Brüchige Beziehungen können wieder normalisiert und die vorangegangenen Konflikte aus dem Weg geräumt werden. Es kann gemeinsam und auf Augenhöhe in eine streitfreie Zukunft als Familie geblickt werden. Die Dauer des Verfahrens ist außerdem deutlich kürzer und die Kosten sind weitaus geringer als ein Gerichtsverfahren mit Anwaltskosten.